Hardware

Grafikkarten: Der Kampf zwischen AMD, Nvidia und Intel

Gastbeitrag von Aleksandar Kovacevic

Der gefühlt schon ewig währende Kampf zwischen den Grafikkarten von AMD und Nvidia geht in die nächste Runde. Dieses Mal möchte allerdings noch ein weiterer Hersteller mitmischen. Intel hat angekündigt, außerhalb seines eigentlichen Kernmarktes zu expandieren, um wieder im Grafikkarten-Segment konkurrenzfähig zu werden. Ein Ausblick auf das Hardware-Jahr 2019. Wird es dank Intel brenzlig für AMD und Nvidia?

AMD und Nvidia: Vergleich der zwei Grafikkarten-Riesen

Zunächst eine kleine Status-quo-Betrachtung der zwei Grafikkarten-Riesen aus Kalifornien. Spezialisiert auf Informationstechnik und Mikroelektronik gilt Nvidia nach wie vor als Vorreiter für Grafiklösungen. AMD hingegen hat sich eher als Experte hinsichtlich der Konzeption von Halbleitern etabliert, die durch den Gaming-Boom in den 90er-Jahren unabdingbar wurden. Ihre Technologie bot eine einzigartige Sichtweise auf das Rendern von Polygonen, das Glätten von Kanten und die Anwendung farbiger Beleuchtung. Eine schöne neue Welt der Spiele wurde eingeführt.

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Vergleicht man die zwei Grafikkarten-Hersteller kristallisieren sich folgende Punkte heraus:

  • Nvidia ist deutlich teurer, aber meist auch leistungsfähiger als Konkurrent AMD
  • Nvidia-Grafikkarten weisen einen höheren Stromverbrauch auf
  • Dieser macht sich besonders bei High-End-Modellen bei langer Nutzungszeit und hohem Leistungsbereich bemerkbar

Heutzutage ist es nicht mehr wirklich schwierig, die richtige Grafikkarte für seinen Gaming-PC auszuwählen, obwohl mit jeder neuen Generation von AMD und Nvidia nicht nur einzelne Karten, sondern regelrechte Multifunktionsgeräte herausgebracht werden.

Projekt 2020: Intel meldet sich zurück im Grafikkarten-Segment

Bereits im Februar machte Intel bekannt, dass Gaming-Grafikkarten zu dem Portfolio hinzugefügt werden sollen. Wie die „Times of India“ berichtet, hat sich Intel eine Mehrheit an dem Start-up Ineda Systems gesichert, um dieses Vorhaben umzusetzen. Das Unternehmen aus Hyderabad – mit Kernkompetenz in den Bereichen autonomes Fahren, künstliche Intelligenz und IoT – soll den „Big Player“ zusätzlich unterstützen.

„Diese Transaktion stellt Intel ein erfahrenes SoC-Team (System-on-a-chip) zur Seite, welches ihnen beim Aufbau eines Geschäfts mit diskreten GPUs auf Weltklasse-Niveau unter die Arme greifen wird“, berichtet ein Sprecher von Intel. Knapp einhundert Ingenieure von Ineda Systems arbeiten mit Hochdruck daran, in den kommenden Monaten die ersten eigenen Grafikkarten auf den Markt zu bringen. 2020 soll Intel mit seiner Xe Add-In-Grafikkarte dann die „GPU-Arena“ betreten – angeführt vom ehemaligen Radeon-Entwicklungschef Raja Koduri.

Wie sind die ersten Prognosen für den Grafikkarten-Markt 2019?

In Las Vegas wurden Anfang 2019 auf der Consumer Electronic Show (CES) die Neuheiten von sowohl AMD als auch Nvidia bekanntgegeben. AMD präsentiert sich mit der neuen Navi-Architektur, die spätestens im zweiten Halbjahr erhältlich sein soll und auf der E3 2019 im Juni nochmals präsentiert wird. Mittels dieser erhofft sich der Hersteller, den Mainstream-Markt zu erobern und an Performance z. B. gegenüber der Nvidia Geforce RTX 2070 aufzuholen. Aber auch Nvidia war bereits in diesem Jahr aktiv und hat Ende Februar die erste neue Grafikkarte auf Turing-Basis veröffentlicht: die Geforce GTX 1660 Ti.

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Wie auch „Der Standard“ berichtet, kann ein Rückgang des Krypto-Hypes beobachtet werden. Wohingegen die vorherigen Jahre stark von Ressourcenknappheit und Preis-Kampf in puncto Grafikkarten geprägt waren, zeigen die Berichte vom US-Marktforschungsinstitut Jon Peddie Research einen Umsatzverlust für die zwei großen Hersteller. Der Quartalsbericht zeigt, dass der Umsatz im Grafikkarten-Segment im Vergleich zum Vorjahresquartal um 40,2 Prozent zurückgegangen ist. Laut Jon Peddie Research geht dies auf den starken Kursverfall bei Kryptowährungen zurück, von dem sowohl AMD als auch Nvidia in den Vorjahren stark profitiert haben.

AMD verzeichnet laut dem Marktforschungsinstitut „das schlechteste vierte Quartal seit mehr als zehn Jahren“ und musste ca. 15 Prozent Marktanteil an Nvidia abgeben. AMD fiel von 33,7 auf 18,8 Prozent, wohingegen Nvidia von 66,3 auf 81,2 Prozent zulegen konnte. Zeit für Intel, sich in den kommenden Monaten und Jahren seinen Teil vom Grafikkarten-Kuchen zu erkämpfen und aus den großen Zwei wohlmöglich die großen drei zu machen.

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