19. April 2024
Cloud Gaming Reviews

GeForce NOW Review: Nvidias Cloud Gaming-Dienst im Test

Vor wenigen Tagen hat Nvidias Cloud Gaming-Dienst GeForce NOW die Beta-Phase verlassen und ist offiziell gestartet. Wir hatten hier bereits darüber berichtet. Inzwischen konnten wir das Ganze auch ausgiebig testen und möchten unsere Erfahrung in dieser GeForce NOW Review mit dir teilen!

Vorab eine kurze Erläuterung. Was ist überhaupt GeForce NOW?

Im Grunde steckt hinter GeForce NOW eine Cloud Lösung, die es einem erlaubt Spiele über’s Internet zu zocken, ohne sie bei sich installieren zu müssen, da die Spiele eben nicht lokal bei einem laufen, sondern stattdessen auf einem virtuellen Gaming-PC in der Cloud abgespielt werden. Lediglich das Bild und der Ton werden vom Server zum Spieler übertragen. Man braucht damit also keinen teuren Gaming-PC, sondern lediglich eine gute Internetverbindung und den GeForce NOW-Client auf einer unterstützten Plattform.

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es die GeForce NOW-Anwendung für Windows, Mac, Android und Nvidias eigene Set-Top-Box für Fernseher Shield TV oder Shield TV Pro. Für iOS gibt es noch keine Anwendung, was sich in Anbetracht des bereits bestehenden MacOS-Supports jedoch sicherlich noch ändern könnte. Es würde uns daher nicht wundern, wenn demnächst auch eine GeForce NOW-App für iPhones und iPads erscheint.

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© Nvidia

Jetzt könnte man sicherlich die Frage stellen, was GeForce Now von Google Stadia unterscheidet, denn schließlich kann man ja über Googles Cloud Gaming-Dienst ebenfalls auf verschiedenen Geräten Spiele streamen.

Neben technischen Unterschieden findet sich die Antwort im Wesentlichen in der Auswahl der Spiele beziehungsweise in den unterschiedlichen Geschäftskonzepten der Konzerne. Während Google mit Stadia nach und nach einen komplett eigenen Store aufbaut, in dem sich die Nutzer neben einer Handvoll wechselnden monatlichen Gratis-Spielen für Pro Abonnenten – die vergleichbar mit PlayStation Plus oder Games with Gold sind – auch einzelne Spiele einzeln kaufen können, um sie dann zu streamen, verkauft nVidia über GeForce Now selbst keine Spiele, sondern verdient lediglich am Streaming.

Was zunächst wie eine Schwäche klingt, ist aber die eigentliche Stärke des Dienstes, denn mit GeForce Now kannst du die Spiele streamen, die du bereits besitzt!

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© Nvidia

Dafür hat nVidia mit verschieden Publishern wie Valve, Ubisoft, EA, Epic Games und Blizzard zusammengearbeitet und die verschiedenen Launcher in die Cloud gebracht. Konkret bedeutet dies, dass über GeForce NOW einfach:

  • Steam,
  • uPlay,
  • Origin,
  • den Epic Games Launcher
  • oder Battle.net auf dem virtuellen Gaming-Computer gestartet wird.
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Screenshot: Steam Login-Screen in GeForce NOW.

Dort muss man sich dann tatsächlich mit seinem jeweiligen Benutzernamen und Passwort einloggen, was zuweilen leider auch etwas nervig ist, da sich zumindest in Steam bei uns das Passwort nicht immer erfolgreich speichern ließ. Es empfiehlt sich daher ein Passwort zu nutzen, dass man auch bequem wiederholt eingeben kann. Selbst das Einfügen des Passworts via Copy und Paste hat bei uns nicht geklappt. Auch kann es sein, dass man bei eingeschalteter 2-Faktor-Authentifizierung gegebenenfalls beim ersten Starten von Steam über GeForce Now aus Sicherheitsgründen zusätzlich noch einen SteamGuard-Code eingeben muss. Also nicht wundern.

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Screenshot: Email mit einem SteamGuard-Code © Valve

Auch kann man nach dem Verbinden von GeForce Now mit der Gaming Cloud innerhalb des Launcher nur das vorher ausgewählte Spiel starten. Man kann also nicht einfach über Menü von Steam zu einem anderen Spiel navigieren und es starten, sondern muss dafür zurück zum Hauptmenü von GeForce Now.

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Screenshot: Fehlermeldung aus GeForce NOW © Nvidia

Ist man erstmal mit Steam verbunden kann man dann das gewünschte Spiel sozusagen in der Cloud installieren. Das muss man nur einmalig pro Spiel machen. Auch läuft die Installation innerhalb von wenigen Sekunden ab, da die Daten ja nicht wirklich heruntergeladen werden, sondern quasi nur von einem Platz in der Cloud zu einem anderen Ort in der Cloud verschoben bzw. kopiert werden. Danach kann man das jeweilige Spiel einfach wie gewohnt über den „Jetzt spielen“-Knopf im Steam-Interface starten, falls GeForce NOW, das nicht automatisch macht.

Im Spiel angekommen empfiehlt es sich alle Grafikeinstellungen auf Ultra-High zu stellen, da man sich ja keine Gedanken mehr darüber machen muss, ob man genug Rechenpower hat, sondern über GeForce NOW auf die Ressourcen von Nvidia zurückgreift.

Bei der Performance konnten wir keine nennenswerten Probleme oder Schwächen feststellen. Die versprochene 1080p-Auflösung und stabile 60 FPS liefert GeForce NOW problemlos, sofern man die nötige Bandbreite hat. Auch die Eingaben fühlten sich ziemlich direkt an.

Selbst als Gratis-Nutzer muss man keine Abstriche bei der Auflösung oder der Framerate machen. Allerdings muss man als Gratis-Nutzer nach einer Stunde seine Gaming-Session unterbrechen und beim Verbinden mit GeForce NOW auf eine freien Platz in der Warteschlange hoffen, was zu Stoßzeiten leider eher schwierig ist. Weiterhin muss man als Gratis-Nutzer auf Raytracing, sprich auf eine noch realistischere Grafik verzichten, was bei Spielen wie Cyberpunk 2077 relevant wird.

Dies bringt uns in unserer GeForce Now Review auch schon zu einem entscheidenen Punkt, nämlich zum Preis!

So kann man GeForce NOW zwar auch gratis nutzen, was insbesondere für einen ersten Test eine nice Sache ist. Um aber ohne Unterbrechungen und ohne Wartezeiten zuverlässig zocken zu können, muss ein bezahltes Abo her und da ist man bereits mit 5,49 Euro im Monat dabei, was wie wir finden ein durchaus fairer Preis ist. Man bekommt zwar keine Spiele dazu und muss sich seine Spiele weiterhin über Steam und Co kaufen, aber genau diese Flexibilität macht GeForce NOW so attraktiv.

Wer nämlich beispielsweise ein Spiel für Google Stadia kauft, kann es eben nur über Google Stadia zocken. GeForce NOW versteht sich hingegen als Cloud Gaming Erweiterung der Spielesammlung, die man bereits hat. Zwar sind bei weitem noch nicht alle Spiele der verschiedenen Stores enthalten. Auch kann man nicht entscheiden, welcher Launcher für welches Spiel genutzt werden soll, aber dennoch ist die Richtung für die Gaming-Community begrüßenswert, da man sich dank Cloud Gaming einfach keinen Kopf mehr über kostspielige Hardware machen muss. Auch verschwinden dank Lösungen wie GeForce NOW immer mehr die Grenzen zwischen den verschiedenen Plattformen.

Alles in allem macht GeForce NOW einen guten Eindruck und lohnt sich für jeden, der keinen teuren Windows-Gaming-Computer hat oder auch auf anderen Geräten zocken will. Insbesondere das kostenlose 3-monatige-Gründer-Testabo, das man jederzeit direkt kündigen kann, sollte man sich nicht entgehen lassen

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Screenshot: Kündigung des Gründer-Abos.

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