25. April 2024
Zockerpuls - Outcasters - Bekommt Stadias wuseliger Twin-Stick Shooter die Kurve?
News Reviews

Outcasters: Bekommt Stadias wuseliger Twin Stick Shooter die Kurve?

Obwohl Google – wie wir zuvor hier berichteten – im Frühling 2021 sein eigenes Studio bedauerlicherweise eingestampft hatte, sind während des kurzzeitigen Bestehens von „Stadia Games and Entertainment“ interessante Spiele entstanden. Eines davon ist Outcasters, das von Dezember 2020 bis Ende Januar 2021 zum Stadia Pro-Lineup gehörte und bisher auch nicht außerhalb von Stadia veröffentlicht wurde. Es ist somit ein waschechtes Stadia Exklusiv-Spiel. Bisher dümpelte das Spiel allerdings in unserem Backlog rum und bekam kaum Beachtung geschenkt, doch dank eines uns kürzlich von Google kostenlos zur Verfügung gestellten Review-Codes konnten wir es nun im Multiplayer ausgiebig austesten. Ob das Spiel noch die Kurve bekommt oder doch ein Querschläger ist, zeigen wir euch.

Was ist Outcasters für ein Spiel?

https://youtu.be/l0KWWbwT_6o

Outcasters ist ein PvP-Top-Down-Arena-Twin Stick-Shooter mit einem besonderen Kniff: Sobald man nämlich mit seinem Outcaster ein Projektil mit R2 abgefeuert hat, kann man die Flugbahn des Geschosses manipulieren, was mit etwas Übung nice Trickshots ermöglicht. Beispielsweise kann man sein Projektil in Kurven fliegen lassen oder durch den Einsatz von verschiedenen Powerups Gegner auch durch Abpraller über die Bande treffen. Bis zu 3 Powerups mit verschiedenen Eigenschaften lassen sich dabei stapeln bzw. miteinander kombinieren. „Knall“ fetzt die Gegner weg, „Splitter“ lässt das Projektil beim Einschlag zerbersten, „Abpraller“ ermöglicht Schüsse von Wände reflektieren zu lassen, „Geschwindigkeit“ beschleunigt das Projekt und „Durchbohren“ lässt Schüsse durch Gegner durchfliegen, um auch Gegner dahinter zu treffen.

Diese Spielmechanik sorgt auch für die nötige Tiefe. Man kann übrigens zwischen zwei verschiedenen Steuermodi wechseln. Standardmäßig steuert man das Projektil unmittelbar mit dem rechten Stick, aber man kann auch auf einen virtuellen Cursor wechseln, bei den man die Flugbahn im Voraus festleg, was dann so aussehen kann:

Uns hat jedoch die Twin-Stick-Steuerung überzeugt, da man so schneller die Flugbahn im Schuss ändern kann.

Mit L2 kann man außerdem eine Spezialfähigkeit aktivieren. Beispielsweise einen Supersprung oder ein Luftstoß um Gegner wegzuschubsen. Weitere Fähigkeiten kann man durch Rangaufstiege freischalten.

In einem kurzen Training wird einem die Steuerung samt den verschiedenen Modifikatoren erklärt. Selbstverständlich kann man anstelle eines Controllers auch mit Tastatur und Maus spielen.

Kurz gesagt versucht man in Outcasters den Schüssen der anderen Spieler auszuweichen und diese zu eliminieren. Standardmäßig hat jeder 3 Herzen. Man kann aber auch ein viertes Herz bekommen, wenn man einen Gegner eliminiert und das gedroppte Herz-Icon einsammelt.

Gespielt wird in 3 verschiedenen Modi. Letzter Caster, Goldrausch und Teamkampf.

  • Letzter Caster ist dabei ein Battle Royale, bei dem der letzte Überlebende gewinnt und ein Ring aus tödlichem Gas immer kleiner und kleiner wird.
  • Beim Goldrausch kann man endlos respawnen und muss als Team Münzen einsammeln, die man in wechselnden Sparschwein-Zonen einzahlen kann, sofern die Zone nicht umkämpft ist.
  • Im Teamkampf wird gespielt bis ein Team 10 Punkte erreicht.

Alle Modi kann man wahlweise einzeln zur Übung gegen Bots oder online in zufälliger Abfolge gegen andere Spieler mit einer Partygröße von 1-4 Freunden spielen, aber mehr dazu gleich beim Matchmaking.

Die Präsentation

Die Maps sind ganz abwechslungsreich gestaltet und man kann sich durch Schleusen von einer Plattform zur anderen bewegen. Auch gibt es Fallen, die man aktivieren kann, um Gegner auszuschalten. 

Die Sounds und die Musik sind ebenfalls ganz nice und witzig. Gleiches gilt für die Cutscenes, in denen die Outcaster liebevoll animiert tanzen und Quatsch machen.

Das Aussehen der Outcasters kann man anhand von verschiedenen Teilen anpassen, die man wiederum mit Tickets freischalten kann, die man durch den Abschluss von Spielen und  wechselnden Herausforderungen erhalten kann.

Das Matchmaking

Da Outcasters ausschließlich auf Stadia verfügbar ist und auch nur für 3 Monate in Stadia Pro verfügbar war, ist die Anzahl der aktiven Spieler inzwischen sehr überschaubar. Beim Online-Matchmaking wird wohlgemerkt immer so lange gesucht bis mindestens ein Mensch gefunden wurde. In unserem Test konnten wir je nach Uhrzeit leider kaum bis keine Gegner finden, wobei selbst wenn mit viel Geduld ein Gegner gefunden wurde, die restlichen Plätze mit Bots aufgefüllt werden, was den ganzen Online-Modus sinnlos macht, da man ebenso auf die Wartezeit verzichten könnte, um direkt gegen Bots zu spielen. Hier sieht man beispielsweise, wie in einem Online Match ausschließlich 2 menschliche Spieler (nämlich GamerDad und elsoufiano vom Zockerpuls-Team) in der Lobby sind und der Rest aus Bots besteht, wie man an den Namen und den Avataren erkennen kann.

Dies ist besonders schade, da das eigentliche Gameplay von Outcasters nach einer kurzen Eingewöhnung durchaus Spaß macht und zumindest für Streamer Party-Potential hat. Aber ohne genügend menschliche Gegner ist ein PvP-Spiel natürlich eine Luftnummer. Damit Outcasters doch noch die Kurve bekommt, müsste es also auch auf anderen Plattformen erscheinen und womöglich auf ein Free2Play-Geschäftsmodell wechseln, was in Anbetracht der bereits vorhanden In-Game-Käufe von zusätzlichen Skins für 1,99 Euro bis 3,99 Euro gar nicht abwegig wäre.

Leider wird es aber wohl nie dazu kommen, da SG&E Studios (RiP) aufgelöst wurde und Google somit wohl auf den Rechten sitzt. Auch scheinen nur wenige YouTube und Twitch-Nutzer Outcasters zu streamen, was die Stadia-exklusiven Funktionen Crowd Play und Crowd Choice mehr oder weniger ins Leere laufen lässt. Mangels aktiver Playerbase müssen wir daher leider vom Kauf abraten, sofern man nicht gerade mit genügend Stadia-Freunden vernetzt ist, die das Spiel besitzen, wie wir beim gemeinsamen Zocken mit CheekyBoinc, scooterama und Cptn. Aldi von Cloudplay, ReidoBaggins von StadiaSource und Casual Streamer Pedder.

Falls ihr mal mit uns Outcasters spielen wollt, könnt ihr gerne eine Freundschaftsanfrage an elsoufiano#7031 oder auch an GamerDad#4110 schicken. Regulär kostet kostet Outcasters im Stadia Store 19,99 Euro.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert