19. April 2024
Zockerpuls - Ist Google Stadia wirklich (endgültig) am Ende?
Cloud Gaming News

Ist Google Stadia wirklich (endgültig) am Ende?

Immer wieder heißt es in reißerischen Schlagzeilen und Videos, dass Googles Cloud Gaming-Dienst Stadia angeblich tot sei. Selbst vergleichsweise große und renommierte Seiten wie zum Beispiel t3n titelten „Gaming-Flop: Darum interessiert sich niemand für Google-Stadia“ und der Youtube-Kanal „GamingClerks“ mit fast 149.000 YouTube-Abonnenten nannte sein Video mit über 80.000 Aufrufen „Das (endgültige) ENDE von GOOGLE STADIA“, was uns mitunter zu diesem Beitrag motivierte. Insbesondere nach der Schließung des Google eigenen Entwicklerstudios für Stadia-Spiele erklärten viele Medienschaffende Stadia für gescheitert, aber was steckt wirklich dahinter und wie steht es um die Zukunft von Google Stadia?

Fangen wir zunächst mit dem Entwicklerstudio „Stadia Games and Entertainment“ an.

Ja, die Entwicklung hauseigener Spiele wurde aufgelöst, aber das ist für Stadia nicht so dramatisch wie es zunächst klingen mag, sondern viel mehr als ein taktischer Move zu verstehen, der Stadia sogar stärken kann! Tatsächlich werden durch diese bewusste Entscheidung nämlich mehr Mittel frei, die zum Einsatz kommen können, um weitere Deals mit großen Publishern einzugehen und die Plattform als solche zu verbessern. Von einem Ende kann daher gar nicht die Rede sein.

Zwar wäre es sicherlich ein gutes Zeichen für das Vertrauen in die ganze Plattform gewesen, wenn Google in die eigene Spieleentwicklung investiert hätte, allerdings ist so ein Vorhaben auch mit erheblichen Risiken und jahrelanger Entwicklung verbunden, wobei dann immer noch nicht garantiert wäre, dass diese selbst entwickelten Spiele tatsächlich mehr Stadia-Nutzer angezogen hätten, als bekannte Spiele von anderen Publishern wie zum Beispiel Cyberpunk 2077, FIFA, Resident Evil oder Assassin’s Creed.

Zockerpuls - Google Stadia Spiele 2021- Alle bestätigten Games und Gerüchte

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Spiele der eigenen Schmiede ohnehin nur ein winzigen Prozentteil der Spiele auf Stadia ausgemacht hätten. Wir reden hier also realistisch gesprochen von höchstens einer Handvoll hauseigener Spiele, die im Vergleich zu den über 400 Spielen von 200 Entwicklern, die 2021 in der Mache sind, überhaupt nicht ins Gewicht gefallen wären. Es ist also absolut lächerlich die Schließung von Stadias eigenem Studio so eine große Bedeutung für den zukünftigen Erfolg der Plattform beizumessen, wohingegen Cloud Gamer erwiesenermaßen einfach nur mehr beliebte Spiele, die sie von anderen Plattformen kennen auch auf Stadia mit den zahlreichen Vorteilen des Dienstes zocken wollen.

Zockerpuls - 13 gute Gründe, um auf Google Stadia umzusteigen

Auch ist es albern solche strategischen Entscheidungen als fehlendes Vertrauen in den eigenen Dienst zu deuten, da Google sehr hohe Inventionen in Stadia getätigt hat und den Dienst immer weiter verbessert hat. So kann man inzwischen Stadia sogar auf iPhones, iPads und über andere Browsern nutzen. Selbst auf der Xbox lässt Stadia theoretisch verwenden.

Zockerpuls - Google Stadia auf Xbox- Browser-Update macht es technisch möglich

Außerdem kommt im Rahmen von Android-TV ein offizieller Release einer eigenen Stadia-App für SmartTVs immer näher, was die Verwendung von Google Chromecast unnötig macht und den Cloud Gaming-Dienst zum Mainstream bringen würde, da man damit faktisch gar keine zusätzliche Hardware brauchen würde, um Spiele in der Qualität einer PlayStation 5 oder einer Xbox Series X/S auf dem Fernseher zu zocken.

Zockerpuls - Stadia Smart TV App kommt offiziell für LG-Fernseher

Wir sind jedenfalls froh, dass es neben clickbait-getriebenen Gaming-Journalisten auch YouTube-Kanäle wie Sunny Cloud Gaming oder Nerf Report gibt, die die Fakten nicht verdrehen und erkennen, wie rosig Stadias Zukunft tatsächlich ist und stets darüber berichten wie sich die Plattform zum Positiven entwickelt und Google Partnerschaften mit Capcom, EA, Square Enix, Ubisoft und vielen weiteren Publishern eingeht, was eine eigene Entwicklung von Spiel im Grunde überflüssig macht. Auch scheinen viele nicht zu verstehen, dass Google nicht selbst Entwicklerstudios betreiben muss, um exklusive Spiele zu erhalten. So gibt es das sogenannte Stadia Makers Programm bei dem Google Indie-Studios finanziell, mit Geräten und technisch unterstützt, um Spiele für Stadia zu entwickeln. Es geht also lediglich darum keine eigenen Google Mitarbeiter direkt mit der Spielentwicklung zu beschäftigen und stattdessen die Entwicklung von Spielen auf andere Studios und Publisher outzusourcen, um sich auf den eigentlichen Dienst und dessen Verbesserung zu konzentrieren. Dazu kommen noch Stadias Indie-Entwickler-Events wie der jüngste Dev-Jam, aus dem wiederum neue Spielideen für Stadia entstehen.

Bei all den Diskussion gibt es aber einen wichtigen Punkt, den man als zuverlässigen Indikator für die Zukunft von Stadia heranziehen sollte und das sind natürlich die Spiele! Da braucht man sich auch nur die Zahlen anzuschauen. So ist die Mediathek seit dem Bestehen des Dienstes beachtlich gewachsen und die Roadmap für die nächste Zeit verspricht uns auch sehr viele weitere Spiele. Wer übrigens dabei ein Stadia Pro-Abo hat, kommt dabei schon nach 19 Monaten bereits auf Spiele im Wert von 2000 Dollar!

Noch ein kurioser Punkt bei der Berichterstattung über Stadia ist der heuchlerische Umgang mit Mitarbeitern, die Stadia verlassen haben und so dargestellt werden, als würde mit ihrem Austreten der ganze Dienst zu Ende gehen. Dabei wird nämlich völlig verkannt, dass es auf dem US-Arbeitsmarkt nichts ungewöhnliches ist nach ein paar Jahren in namenhaften Projekten auch mal das Unternehmen zu wechseln. Gleichzeitig wird kaum über neue Stellenangeboten im Zusammenhang mit Stadia berichtet. So sucht beispielsweise Ubisoft langfristig Mitarbeiter für die Portierung der Spiele zu Stadia und auch Google selbst sucht über seine Stellenbörse mehr Leute für Stadia, was ja wohl niemand machen würde, der kurz davor steht einen Dienst einzustampfen.

Alles in allem muss man anerkennen, dass Stadia sich prima entwickelt und keine ernsthaften Punkte auf ein baldiges Ende der Plattform deuten. Tatsächlich ist Stadia derzeit sogar die Nummer 1 im Cloud Gaming. Zwar lässt sich Amazon Luna in Deutschland noch nicht testen, aber laut Erfahrungsberichten läuft Stadia einfach besser und lässt einen im Gegensatz zu Luna glatt vergessen, dass man nicht lokal spielt, sofern man eine gute Internetverbindung hat. Ebenso stinkt Microsofts xCloud derzeit im Vergleich auch noch gegen Stadia ab.

Wie siehst du das? Sag uns deine Meinung zur Berichterstattung über Google Stadia und hinterlasse einen Kommentar!

3 Kommentare

  • grundberg 16. Juni 2022

    ganz wunderbarer artikel, ich habe sehr viel gelacht.
    ich würde euch aber raten das geschriebene als ironie zu kennzeichnen, sonst denken manche leute vielleicht, dass das ernst gemeint ist.

  • Max 29. Juli 2022

    Stadia wird 2022 nicht überleben und das ist gut so. Wer so ahnungslos ist und Spiele mit Ablaufdatum zum Vollpreis kauft hat es nicht anders verdient. Eure Tränen sind wie süsser Hönig.

    • ZOCKERPULS 30. Juli 2022

      Hahahaha! Wie kommt man auf so einen BS, dass Stadia 2022 nicht überleben wird? Stadia hat erst angekündigt, dass es nach Mexiko expandiert. Es sind sowohl FIFA 23, als auch Skull & Bones dort offiziell bestätigt, welche man sogar vorbestellen kann. Und für nächstes Jahr ist auch Avatara angekündigt. Aber wer so ahnungslos und irgendwelche Gaming-Seiten, die OHNE Quellen etwas behaupten glaubt, ist halt auch nicht mehr zu retten.

      Übrigens Stadia hat sogar auf den Quatsch reagiert…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert