29. März 2024
Zockerpuls - Was ist aus der PlayStation Vita geworden News

Was ist eigentlich aus der PlayStation Vita geworden?

Ich erinnere mich noch gut, als Sony auf der E3 2011 die PlayStation Vita präsentierte. Damals wurde sie als der ultimative Begleiter für die PS4 angepriesen. Sie sollte als zusätzlicher Controller funktionieren, als Second-Screen dienen, ja sogar die PS4-Spiele unabhängig vom TV fortsetzen können. Sie war nicht einfach als Handheld gedacht, sondern sollte die PS4 ergänzen. Rückblickend betrachtet sollte die Vita Ansätze der heutigen Nintendo Switch enthalten.

Dazu kamen auch noch die Ankündigungen von exklusiven Vita Spielen, die den damals noch innovativen Touch-Screen, die berühungsempfindliche Rückseite, die eingebaute Kamera, das integrierte Mikrofon und die Bewegungssensoren sinnvoll nutzen sollten, um das Gameplay zu bereichern und völlig innovative Spiele zu ermöglichen.

Exklusive PlayStation Vita-Spiele

Als ich dann Naughty Dogs „Uncharted Golden Abyss“ auf dem Handheld sah, war ich regelrecht verliebt. Ich wollte sie mir holen, aber nicht direkt zum Release. Ich wollte auf ein gutes Angebot warten.

Als treuer PlayStation-Plus-Abonnent hab ich seit der Veröffentlichung der Vita brav eine ganze Latte an Spielen in meiner Mediathek angesammelt. Selbst Uncharted aus der E3-Vorführung war eines Tages sogar bei den kostenlosen Spielen enthalten. Dazu kam auch noch die Veröffentlichung eines exklusiven Batman: Arkham-Spiels für die Vita. Als Hardcore-Arkham-Fan konnte ich mir das nicht entgehen lassen und kaufte mir schließlich die Vita.

Super Hardware, aber lausige Games.

Das Gerät selbst war ein Traum. Spitzenmäßiger Display, guter Akku, griffige Bedienung. Ein richtig nicer Handheld für Core-Gamer.

Das Problem steckte jedoch in den Spielen, denn lohnenswerte Vita-Spiele waren sehr spärlich verfügbar. Ich wollte die Vita unterstützen und war bereit Spiele im Store zu kaufen. Hatte extra dafür eine große Speicherkarte gekauft (die übrigens völlig überteuert war), aber ich konnte kaum etwas ansprechendes finden. Im Grunde bestand das Game-Angebot für die Vita aus abgespeckten Triple-A-Spielen oder sehr kurzweiligen Independent-Titeln, die teils weniger unterhaltsam waren als drittklassige Handy-Spiele. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber selbst die positiven Ausnahmen erschienen oftmals auch als Port für die PS4. Und so kannibalisierte die PS4 in meinen Augen die PS Vita, denn der einzige wirkliche Vorteil war die Portabilität, denn die wenigsten Spiele nutzten tatsächlich die Möglichkeiten und das Potential der Hardware. Uncharted auf der Vita war beispielsweise so ein Game und nutzte die Features sinnvoll, war aber im Grunde eine viel zu kurze Tech-Demo. Danach erschien nie wieder ein exklusives Vita-Spiel auf diesem Niveau. Batman: Arkham Origins Blackgate war eine absolute Enttäuschung. Auch die Augmeted Reality-Games auf der Vita waren ebenfalls nicht mehr als einen kurzen Wow-Effekt wert.

PlayLink und PlayStation TV: das Erbe der Vita

Ganz unauffällig kam ein kleines Streaming-Gerät auf den Markt, das hier bei mir sogar rumliegt und Staub fängt. Ein kleiner Kasten namens PlayStation TV, der wesentliche Funktionieren der VITA enthält. Nur eben ohne die Portabilität.

Man kann ihn beispielsweise in einem zweiten Zimmer an einen Fernseher anschließen und bei Bedarf das Bild einer PlayStation 4 in einen anderen Raum übertragen und auch nativ darauf PlayStation-Vita zocken. Und so kann ich noch heute Vita-Spiele auf dem großen TV spielen, obwohl ich meine Vita schon vor langer Zeit verkauft habe.

Ein anderes Thema ist PlayLink. Sonys Angriff auf den Partyspiel-Sektor. Denn nur wenige Casual-Gamer haben mehr als zwei Controller. Mit PlayLink hingegen wird ein beliebiges Smartphone zum zusätzlichen Controller. Dann gibt es noch einige Triple-A Spielen, die eigene Begleit-Apps für’s Handy anbieten. Beispielsweise GTA V, Red Dead Redemption 2 oder Metal Gear Solid: The Phantom Pain. Damit lässt sich das Smartphone beispielsweise als Radar oder für andere Funktionen als zusätzlicher Bildschirm nutzen. All diese Funktionen, wollte Sony ursprünglich mit der Vita nutzbar machen, aber letztlich hat sich das Gerät nicht durchgesetzt, weil die Vita einfach keine Daseinsberechtigung mehr hatte.

Der Geist der Vita existiert sozusagen noch, aber in anderer Form. Die Vita lebt weiter in PlayLink, in Begleit-Apps und für manche Nutzer auch im PlayStation TV oder der PlayStation Remote Play App für Windows und Mac. Nennenswerte Spiele können wir jedenfalls nicht mehr auf der Vita erwarten. Selbst PlayStation Plus wird in Zukunft keine kostenlosen Vita-Games mehr enthalten.

2 Kommentare

  • Unbekannt 27. Dezember 2018

    Man erkennt, dass sich der Verfasser des Artikels nur vage über die Ps Vita informiert haben muss…Die Vita gilt mittlerweile als Die Retro Emulatoren Konsole schlechthin. In Japan verkauft sie sich weiterhin wie warme Semmel, und es gibt immer noch jedes Jahr 20-30 Spiele die für das System herauskommen. Es müssen ja nicht immer nur Triple A Shooter und bekannte Marken sein, die die Spielerschaft sowieso Jahr für Jahr nur ausmelken. Übrigens kann man über Remoteplay überall PS4 Spiele mit der Vita spielen, man braucht nur eine anständige Verbindung an beiden Endpunkten. Da hat sich wohl jemand kaum mit der Vita beschäftigt.

  • Bernd Lauert 3. Februar 2019

    Absolut unzutreffender Artikel.
    Klar, große Spiele wird man nicht mehr auf der Vita finden. Es gibt aber trotzdem eine stattlich Anzahl von Games, und es werden weiter Games veröffentlich, eher aus dem Indie Bereich.
    Dazu natürlich massiv homebrew und Emulatoren.
    Jetzt wäre übrigends ein guter Zeitpunkt eine PS Vita zu erwerben. Heutzutage braucht man auch keine teuren Speicherkarten von Sony mehr.

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