Sowohl Apple als auch Google bieten mit Apple Arcade und dem Google Play Pass Abos für Mobiles Gaming an, bei denen man nicht mehr einzeln kostenpflichtige Spiel kauft, sondern vergleichbar mit Netflix oder dem Xbox Game Pass auf eine Auswahl von werbefreien Premium-Spielen ganz ohne lästige Mikrotransaktionen zugreifen kann. Nun mag sich aber jemand fragen, welches der beiden Abos besser für ihn geeignet ist. Für die Antwort sollte man zunächst die Unterschiede kennen, die wir nachfolgend durchgehen werden:
1. Der offensichtliche Unterschied in der Plattform
- Die Verwendung des Google Play Pass setzt zwingend einen Zugang zum Play Store mit der Version 16.6.25 oder höher und Android 4.4 voraus. Man muss dafür also ein halbwegs aktuelles Android-Gerät haben. Dies kann ein Smartphone, ein Tablet, ein Chromebook, ein Fernseher mit Android TV oder auch ein Chromecast mit Google TV sein.
- Apple Arcade ist dabei so konzipiert, dass es auf einem Mac, iPhone, iPod touch, iPad oder Apple TV mit mindestens iOS, iPadOS oder tvOS 13 oder macOS Catalina läuft.
Wer daher gar keine Apple-Geräte oder keine Android-Geräte besitzt oder zumindest im Haushalt hat, kann seine Entscheidung einfach daran knüpfen, ob er nun Apple- oder Android-Nutzer ist. Wer hingegen geeignete Geräte auf beiden Plattformen verwendet, braucht weitere Entscheidungskriterien.
2. Der Preis
- Google Play Pass kostet monatlich 4,99 Euro oder jährlich 29,99 Euro. Den ersten Monat kann man Google Play Pass kostenlos ausprobieren. Auch lässt sich der Dienst über die Familienfreigabe wie wir hier ausführlich erklärt haben mit bis zu 5 weiteren Familienmitgliedern oder Freunden teilen.
- Apple Arcade kostet ebenfalls 4,99 Euro im Monat und lässt selbstverständlich auch mit bis zu 5 weiteren Personen teilen. Den ersten Monat kann man ebenfalls kostenfrei testen.
- Ein günstigeres Jahresabo gibt es hierbei nicht.
- Beim Kauf eines neuen Apple-Geräts gibt es dafür 3 Monate Apple Arcade zusätzlich geschenkt.
- Zu beachten ist allerdings, dass sich ein einzelnes Apple Arcade Abo für 5,99 Euro kaum rechnet, da man Apple Arcade auch als Teil von Apple One
- neben Apple Music,
- Apple tv+
- und zusätzlichen iCloud-Speicher für 14,95 Euro pro Monat bekommt.
- Für 19,95 Euro auch als Familienplan für bis zu 5 weiteren Personen mit 200 GB iCloud-Speicher.
- Im Premium-Tarif für 28,95 Euro im Monat sogar mit 2 TB iCloud-Speicher und Apple Fitness+.
Zwar gibt es bei Google einen ähnlichen klingenden Dienst namens Google One, der aber weder YouTube Music oder Filme und Serien auf YouTube, sondern andere Vorteile enthält. Wir können daher Apple Arcade insbesondere empfehlen, wenn man die anderen Apple Dienste ohnehin auch mit seiner Familien nutzen will und genügend Apple-Geräte im Haushalt hat.
3. Die Spiele bei Apple Arcade und Google Play Pass
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass jemand in seiner Familie sowohl Apple- als auch Android-Geräte hat und seine Kaufentscheidung auch nicht davon abhängt, was einem zusätzlich bei Apple One geboten wird, bleiben noch die eigentlichen Spiele als Entscheidungsgrundlage.
Masse statt Klasse?
Quantitativ ist der Google Play Pass weit überlegen und bietet inzwischen über 800 Spiele und dazu noch über 250 sonstige Apps, während Apple Arcade etwa 250 Spiele bietet. Man muss aber mehrere Facetten dabei beachten:
- Sämtliche Spiele und Apps im Google Play Pass lassen sich auch unabhängig vom Abo ganz normal einzeln im Play Store oder meist auch im Apple App Store kaufen.
- Apple Arcade-Spiele sind hingegen nicht ohne Abo verfügbar. Wer beispielsweise Warped Kart Racers oder Lego Star Wars Battles spielen will, muss zwingend Apple Arcade haben.
Apple Arcade-Spiele sind somit exklusiv. Play Pass Spiele nicht.
Das heißt selbst aktuelle Highlights vom Play Pass wie Stardew Valley, Final Fantasy VII oder Star Wars: Knights of the Old Rebuplic könnte man ebenso auch regulär im Apple App Store für iPhone/iPad kaufen und auch auf Macs mit M1-Chips zocken. Man könnte ebenso auf Steam, Epic, Cloud Gaming über Geforce NOW oder Stadia oder auf Konsolen, eine Nintendo Switch oder gar auf Emulatoren wie RetroArch zurückgreifen Es gibt somit beim Inhalt kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal für den Google Play Pass.
Unserer Einschätzung nach sind die Spiele in Apple Arcade aber nicht nur exklusiv, sondern auch weitestgehend hochwertiger als die Masse an Spiele, die einem im Play Pass geboten wird. Auch ist auffällig, dass bei Apple Arcade der Anteil an Spielen, die einen Bluetooth-Controller unterstützen deutlich höher ist als beim Play Pass, da alle Apple Arcade-Spiele ja auch auf dem Apple TV laufen und dessen Fernbedienung in seiner Touchfunktionalität beschränkt ist.
Unsere Präferenz geht daher eher zu Apple Arcade, wobei fraglich ist, ob wir den Dienst einzeln abonnieren würden, wenn er nicht ohnehin schon Teil von Apple One wäre, während der Play Pass ein zusätzliches Abo darstellt und man die Spiele ebenso auch gezielt kaufen könnte. Sollte man jedoch häufiger Premium-Apps auf Android kaufen wollen, die bereits in dem Abo enthalten wären, fährt man mit Play Pass besser. Letztlich lohnt es sich vor dem Abschluss des jeweiligen Abos in den Store zu schauen und zu checken, ob einem die aktuelle Auswahl zusagt. Auch ein kostenloser Probemonat kann bei der Entscheidung helfen, wobei man darauf achten sollte die automatische Verlängerung zu deaktivieren.
Für welchen Dienst hast du dich entschieden und warum? Sag es uns und hinterlasse einen Kommentar!