In etwas mehr als einem Monat wird Stadia endgültig abgeschaltet und auch wenn Vieles im Management des Dienstes schiefgelaufen ist, werden wir Stadia und insbesondere das Potential der Plattform vermissen, denn die Performance war super und die Benutzererfahrung verdammt bequem. Wer nun allerdings glaubt, dass Cloud Gaming damit als Ganzes gegen die Wand gefahren wurde, befindet sich auf dem Holzweg. Google scheiterte zwar kläglich an diesem Vorhaben, aber andere Konzerne sind bereits jetzt auf einem guten Weg.
So sagte kürzlich kein anderer als Xbox-Chef Phil Spencer in einem Podcast von The Verge, dass inzwischen über 20 Millionen Menschen xCloud nutzen und es bestimmte Märkte gibt, in denen sogar die Mehrheit der Kunden in der Cloud spielt. Phil Spencer bezeichnete diese Tatsache als großartig.
Dabei geht es nicht nur um Xbox Game Pass-Abonnenten Nutzer, die neue Spiele via Xbox Cloud Gaming anspielen und anschließend klassisch auf ihren Konsolen fortfahren, sondern in diesen Märkten findet teils eine echte Verschiebung in die Cloud statt, so Phil Spencer. Dieses Bild deckt sich auch mit unserer Beobachtung. Insbesondere durch den Ausbau von Highspeed-Internetverbindungen und die Etablierung von weiteren und wachsenden Cloud Gaming-Diensten wie GeForce NOW, Boosteroid, Blacknut Gaming und hoffentlich irgendwann auch in Deutschland mit Amazon Luna, zeigt sich der Cloud Gaming-Sektor lebendiger denn je.
Weiterhin können durch Cloud Gaming Zielgruppen erreicht werden, die sich weder Konsolen noch Gaming PCs kaufen können oder wollen.
Nun gilt es lediglich beim Management der anderen Plattformen aus dem Scheitern von Google zu lernen. So lobte Phil Spencer in dem Interview auch Googles Streaming-Technologie, macht aber wohlgemerkt deutlich, dass beim Content, sprich bei den Spielen seitens Google falsche Entscheidungen getroffen wurden. Wir sind jedenfalls zuversichtlich, dass andere Konzerne wie Microsoft es smarter machen werden als Google und Cloud Gaming schon bald in eine goldene Ära führen können, in der Cloud Gaming zum Standard wird. Denn schließlich geht es Gamern um die Spiele und nicht um die Geräte auf denen diese gespielt werden.