29. März 2024
Zockerpuls - Cloud Gaming- Stadia, xCloud, PS Now, GeForce Now und mehr im Vergleich
Cloud Gaming News

Cloud Gaming: Stadia, xCloud, PS Now, GeForce Now und mehr im Vergleich

Wer eine schnelle Internetverbindung hat und anspruchsvolle Videospiele zocken möchte, braucht dafür heutzutage nicht mehr zwangsläufig einen kostspieligen Gaming-PC oder gar eine Next-Gen-Konsole, sondern kann auf Cloud Gaming zurückgreifen. Dabei werden die Spiele nicht mehr wie bisher üblich lokal beim Nutzer installiert, sondern laufen auf Servern im Internet, deren Bild und Ton zum Nutzer übertragen werden, während die Eingaben des Spielers in die Cloud geschickt werden. Die Hardware-Anforderungen beim Endgerät des Spielers sind daher sehr gering. Man spart sich somit riesige Downloads, muss nichts installieren, nichts aktualisieren und kann direkt loszocken. Was man allerdings braucht, ist ein Cloud Gaming-Anbieter und da gibt es inzwischen eine größere Auswahl mit einigen Unterschieden, die wir nachfolgend vorstellen und vergleichen wollen, damit du den passenden Dienst für Dich finden kannst.

Stadia:

Beginnen möchten wir dabei mit Google Stadia, da sich dieser Dienst für uns in vielerlei Hinsicht zum absoluten Maßstab im Cloud Gaming entwickelt hat. Die Performance der Streaming-Qualität auf Stadia ist unübertroffen und man vergisst bei der Nutzung regelrecht, dass die Spiele nicht lokal ausgeführt werden. Der Dienst reagiert schnell, die Spiele starten in Sekunden, alles läuft flüssig und Stadia lässt sich extrem flexibel auf Fernsehern, Computern, Tablets und Smartphones nutzen. Auch erfolgt der Wechsel zwischen verschiedenen Bildschirm nahtlos.

Preislich ist Stadia ebenfalls schwer zu schlagen, da man den Dienst an sich gratis nutzen kann und auch keine spezielle Hardware dafür kaufen muss. Du kannst dich einfach kostenlos mit einem Google-Account registrieren und beispielsweise gratis Destiny 2 in der Cloud spielen.

Zwar gibt es einen ziemlich nicen Stadia-Controller, der über WLAN direkt mit den Google-Servern kommuniziert und im Set mit Google Chromecast angeboten wird, aber dieser Controller ist keine zwingende Voraussetzung für Stadia. Du kannst ebenso auch mit Tastatur und Maus oder mit anderen Controllern über Bluetooth auf Stadia nutzen.

Im Rahmen eines optionalen Stadia Pro-Abos für 9,99 Euro pro Monat kannst Du weiterhin eine wachsende Auswahl an Stadia Pro-Spielen freischalten und während deiner Pro-Mitgliedschaft jederzeit zocken, in bis zu 4K-Auflösung streamen und Spiele mit exklusiven Stadia Pro-Rabatten kaufen, die du auch nach Ablauf deines Abos weiterhin zocken kannst.

Man muss allerdings kein monatliches Abo eingehen, wenn man das nicht möchte und kann auch einfach gezielt Spiele wie zum Beispiel Cyberpunk 2077, Red Dead Redemption 2, Resident Evil: Village, Assassins’s Creed: Valhalla, Far Cry 6, Hitman III, Rainbow Six: Siege, FIFA, NBA2K, Madden und viele weitere Blockbuster kaufen und diese ohne Folgekosten für immer auf Stadia zocken. Dank des großzügigen Rückgaberechts kann man außerdem jedes Spiel bis zu 2 Stunden risikofrei ausprobieren. Auch sollte man wissen, dass auf Stadia bis zu 6 Nutzer ihre Mediathek und damit auch die Kosten über die Familienfreigabe miteinander teilen können.

Stadia eignet sich daher besonders für Cloud Gamer, die auch ohne monatliche Abo-Verpflichtungen ihre zuvor gezielt gekauften Spiele flexibel auf verschiedenen Geräten zocken wollen. Gleichzeitig bietet das optionale Stadia Pro-Abo eine kostengünstige Möglichkeit, um auf eine große Anzahl verschiedener Spiele zuzugreifen und in 4K zu zocken.

PlayStation Now:

Der älteste der Cloud Gaming Dienste ist Sonys kostenpflichtiger Abo-Service PlayStation Now, der einem Zugriff auf über 800 Playstation 2, PlayStation 3 und PlayStation 4-Spiele gewährt, was insbesondere für PlayStation-exklusive-Spieleklassiker richtig gut ist. Allerdings sind dabei offen gesprochen auch eine Menge Trash-Spiele enthalten, die wohl kaum jemand ernsthaft spielen wollen wird. Es ist daher ratsam vor dem Abschluss eines PlayStation Now-Abos genau zu checken, welche verfügbaren Spiele man im Abo-Zeitraum auch tatsächlich zocken möchte. Sofern das jeweilige Spiel ursprünglich die Auflösung hergibt, ermöglicht PlayStation NOW inzwischen auch Streaming in Full HD. Auch ist die Streaming-Performance auf PlayStation Now vergleichsweise gut und stabil.

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Ein Manko ist allerdings, dass man die PlayStation Now-App ausschließlich auf der PS4-Konsole, der PS5-Konsole und dem Windows PC nutzen kann und man dafür auch am PC zwingend einen PlayStation 4 DUALSHOCK 4 Wireless-Controller oder einen PlayStation 5 DualSense Controller verwenden muss.

Preislich ist PlayStation Now regulär für 9,99 Euro im Monat bzw. für 24,99 Euro für 3 Monate oder für 59,99 Euro im Jahresabo zu haben, was wir jedoch etwas überteuert finden. Interessierten empfehlen wir PlayStation Now besser im Sale zu kaufen. Erfahrungsgemäß gibt es das Jahresabo zu den Days of Play für knapp 45 Euro oder weniger.

Auf PlayStation 4- und PlayStation 5-Konsolen kann man außerdem PS4-Spiele im Rahmen von PlayStation Now auch herunterladen und installieren, um die Spiele auch offline zocken zu können und nicht von der Geschwindigkeit der Internetverbindung abhängig zu sein, wobei damit die ganze Sinnhaftigkeit von Cloud Gaming ad absurdum geführt wird, da die Vorteile durch die lokale Installation verschwinden und man ohnehin mindestens alle 7 Tage mit dem Internet verbunden sein muss, damit die Lizenz des Spiels bestätigt werden kann.

PlayStation Now lohnt sich daher eher für Cloud Gamer, die vereinzelte PlayStation-Klassiker auf dem PC nachholen wollen und wenigstens einen PlayStation 4-Controller besitzen.

xCloud:

Ganz anders sieht es da mit Microsofts Streaming-Dienst xCloud aus, den man allerdings nicht einzeln abonnieren kann, sondern derzeit ausschließlich im Rahmen des Xbox Game Pass Ultimate nach einem 1-monatigem Test-Abo für einen Euro regulär für 12,99 Euro im Monat oder für 38,99 Euro für 3 Monate erhält.

Auch sollte man beachten, dass xCloud derzeit noch als Beta vermarktet wird. Dementsprechend kann die Streaming-Perfomance durchaus schwanken. Wir können xCloud daher nur für Spiele empfehlen, bei denen ein wenig Controller-Verzögerung oder ein Ruckler hier und da nicht so kritisch ist. Dafür ist die Spieleauswahl mit über 200 Spielen auf xCloud beachtlich. Auch sind etliche Kracher darunter wie zum Beispiel Halo, Gears 5, Battlefield V, DOOM Eternal, Outriders und viele mehr.

Alles in allem können wir wegen der technischen Unausgereiftheit der Beta xCloud eher für Gamer empfehlen, die nicht vollständig in der Cloud, sondern auch weiterhin klassisch auf Xbox-Konsolen oder dem PC spielen, da sich dann der Preis für den Xbox Game Pass Ultimate durchaus lohnt und xCloud als Ergänzung zu verstehen ist. Auch verfolgt Microsoft eher das „Netflix-für-Gaming“-Prinzip, bei dem man keine Spiele speziell einzeln für xCloud kaufen kann und Spiele auch jederzeit wieder aus dem Katalog fliegen können.

GeForce Now:

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Einen völlig anderen Ansatz bekommen Cloud Gamer bei GeForce Now geboten. Hier können Gamer nämlich Spiele, die sie bereits auf Steam, im Epic Games Store, über Ubisoft Connect oder dem Origin Store besitzen, gegebenenfalls über GeForce Now in der Cloud zocken. Dafür werden die Konten der jeweilige Dienste mit GeForce Now verbunden. Bei GeForce Now selbst kann man hingegen keine Spiele kaufen, sondern man bezahlt 9,99 Euro pro Monat, um den Dienst mit Raytracing nutzen zu können, nicht lange in der Warteschlange warten zu müssen und nicht bereits nach einer Stunde vom Server getrennt zu werden, wie es beim kostenlosen Zugang der Fall, wobei man selbst als zahlender Kunde nach spätestens 6 Stunden neu verbinden muss und zu Stoßzeiten eventuell dennoch ein wenig warten muss, bis man einen freien Platz bekommt.

Da nicht automatisch alle Spiele aus den verschiedenen Stores über GeForce Now unterstützt werden, sollte man vor Abschluss eines Abos unbedingt checken, ob sich das gewünschte Spiel über GeForce Now streamen lässt. Von der Performance her gehört GeForce Now mit Stada zu den besten Cloud Gaming-Diensten und lässt sich dank Browser-Unterstützung auf zahlreichen Geräten nutzen. Auch ist sehr praktisch, dass man Spiele sehr günstig auf Steam oder auch über Keyseller kaufen kann, um sie hinterher auf GeForce Now zu zocken. Was jedoch stört ist, dass man sich häufig mit den Zugangsdaten der unterschiedlichen Stores einloggen muss, da die Daten häufig nicht gespeichert werden.

Wir können daher GeForce Now insbesondere in der kostenlosen Varianten lediglich als Ergänzung zu anderen Cloud Gaming Diensten empfehlen, wenn man bereits eine nennenswerte Steam-Bibliothek besitzt oder regelmäßig kostenlose Spiele im Epic Game Store freischaltet, aber keinen Gaming-PC besitzt oder sich den Download und die Installation der Spiele sparen will.

Amazon Luna:

Abschließend möchten wir noch 2 weitere Dienste erwähnen. Zum einen Amazon Luna, was zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht in Deutschland verfügbar ist, aber laut Berichten zur Beta in den USA ebenfalls ganz vernünftig läuft. Dank der Browser-Unterstützung und dem FireStick wird Luna ähnlich wie Stadia auf vielen Geräten laufen. Auch gibt einen optionalen Luna-Controller. Die Spiele bei Luna werden allerdings als Kanal-basiertes-Abo angeboten. Das heißt man kann das Luna+ Abo für 5,99 $ abschließen, das eine bestimmte Auswahl an Spielen enthält und dann je nach Geschmack weitere spezielle Kanäle wie zum Beispiel einen Ubisoft+ Kanal für 14,99 $ oder einen Familienkanal für 2,99$ abonnieren, wie man es ähnlich auch von Amazon Prime Video kennt.

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Da Luna aber noch nicht in Deutschland gestartet ist und es unklar ist wie sich der Dienst nach der Beta noch entwickeln wird, können wir dahingehend auch noch keine Empfehlung aussprechen.

Shadow:

Als letzten Punkt möchten wir der Vollständigkeit halber auch Shadow erwähnen. Dies ist kein Cloud Gaming-Dienst im engeren Sinne, sondern ein gemieteter Windows 10 High-End Computer in der Cloud für den 29,99 Euro im Monat fällig werden. Darauf kann man alles machen, was man auch lokal an einem Computer machen könnte. Dies empfiehlt sich für aufwändigen Videoschnitt oder andere komplexe Aufgaben für die womöglich die Rechenpower des heimischen Computers nicht genügt.

Shadow kann daher auch zum Zocken verwendet werden, ist aber in Anbetracht des Preises nicht sonderlich empfehlenswert für den Geldbeutel. Auch müsste man darauf nach wie vor Spiele herunterladen, installieren und auch updaten wie auf einem normalen Computer. Nur mit dem Unterschied, dass dein Shadow PC in der Cloud wäre.

Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Vergleich bei der Auswahl des passenden Cloud Gaming-Anbieters helfen konnten!

Falls ja, würden wir uns über einen Daumen nach oben und ein Abo freuen.

Auch interessiert uns in den Kommentaren für welchen Cloud Gaming-Dienst du dich letztlich entschieden hast und warum.

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