Vorweg sei gesagt: wir lieben Cloud Gaming. Wenn es nach uns ginge, gäbe es einfach standardmäßig jedes neue Spiel direkt zum Release und (auch rückwirkend jedes bereits existierende Spiel) in der Cloud. Ob nun über GeForce NOW, Xbox Cloud Gaming, Boosteroid, Utomik, Blacknut oder trotz der zahlreichen Abstriche auch über PlayStation Plus Premium Cloud Streaming. Cloud Gaming ist für uns unbestritten einfach die Zukunft und befreit Gamer weitestgehend von den Fesseln der teils heftigen Hardware-Voraussetzungen, steigenden Energiekosten, riesigen Downloads und ständigen Updates.
Wir haben uns daher natürlich auch sehr über den Deutschland-Start von Amazon Luna gefreut, was viele positive Erinnerungen an Stadia geweckt hat. Über die zahlreichen Vorzüge wie zum Beispiel den Lenkrad-Support, die Möglichkeit Ubisoft-Spiele dauerhaft kostenlos zu spielen, Luna Couch, die monatlich wechselnden Gratis-Spiele für Prime-Abonnenten und das Luna+ Abo haben zuvor ausführlich berichtet.
Inzwischen jedoch deuten sich allerdings auch negative Parallelen zu Stadia an, die uns offen gesagt beunruhigen. Dabei sind drei Aspekte zu nennen:
1. Die Quantität der Spiele
So werden einfach viel zu wenig neue Spiele mit zu großen Zeitabständen in den Luna+ Katalog aufgenommen, während wiederholt mehr Spiele aus dem aus dem Katalog entfernt wurden, als gleichzeitig Ersatz nachgereicht wurde. Lunas Bibliothek schrumpft somit merklich. Man stelle sich mal vor wie die Berichterstattung damals über Stadia gewesen wäre, wenn Stadias ohnehin überschaubarer Katalog auch noch kleiner geworden wäre!
2. Die Qualität der Neuzugänge gibt ebenfalls zu bedenken
Während beliebte AAA-Spiele wie zum Beispiel Resident Evil 7 Biohazard, Lost Judgement, Kingdom Come Deliverance und Ghost Runner Luna+ verlassen haben, sind in einem unausgewogen Verhältnis kleinere Indie-Spiele oder gar Retro-Games hinzu gekommen. Sicherlich machen solche Spiele auch Spaß, aber in Euros gemessen, bekommt man einfach weniger für sein Abo geboten, als zuvor enthalten war, was nicht nur ärgerlich ist, wenn man gerade eines der Spiele auf Luna durchspielen wollte. Auch stellt sich die Grundsatzfrage, ob sich die Cloud-Technologie für solche Spiele überhaupt lohnt, die teils sogar nativ auf einem Smartphone oder leistungsschwachen Computern laufen würden.
3. Die Kommunikation seitens Luna lässt leider zu wünschen übrig
So wird einem inzwischen fast nur noch einmal im Monat eine Meldung geboten, die auch nicht sonderlich Wellen schlägt. Dies erinnert stark daran, wie mau die Nachrichtenlage rund um Stadia in den letzten anderthalb Jahren vor der Schließung war und die wöchentlichen Updates auf zweiwöchentliche Updates runtergeschraubt wurden, die kaum jemanden mehr vor dem Ofen hervorlocken konnten.
Bitte nicht falsch verstehen! Wir wollen nicht behaupten, dass Luna in absehbarer Zeit eingestellt wird, aber dafür, dass der Dienst insbesondere in Deutschland erst vor Kurzem überhaupt gestartet ist und das Ende der Beta auch nicht lange her ist, gibt es echt wenig darüber zu berichten, was darauf deutet, dass Amazon seinen Cloud Gaming-Dienst derzeit einfach nicht so wichtig nimmt, wie wir es uns als leidenschaftliche Cloud Gamer wünschen würden.
Wir hoffen daher, dass diese Flaute bald ein Ende nimmt und Luna aus seinem Schlaf aufwacht und fortan einen wachsenden Katalog mit mehr Blockbustern haben wird, denn wie auch schon bei Stadia überzeugt uns die Streaming-Technik von Luna ebenfalls sehr. Es wäre daher äußerst schade, wenn dieses Potential nicht ausgeschöpft wird oder schlimmer noch Luna aufgrund von Missmanagement vergleichbar mit Stadia (RiP) gegen die Wand gefahren wird.
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